7 Tipps für eine stressfreie Weihnachtszeit.

Keiner spricht gerne darüber: Hämorrhoiden. Bei der Behandlung helfen Salben aus der Apotheke. Manchmal auch eine kleine Operation.
Hätten Sie gewusst, dass jeder Mensch Hämorrhoiden hat? So nennt man die Schwellkörper am Enddarm. Sie sorgen dafür, dass Luft und Flüssigkeit nicht ungewollt nach außen gelangen. Erst wenn sich die Hämorrhoiden vergrößern und Beschwerden verursachen, spricht man von einem Hämorrhoidal-Leiden.
Typische Beschwerden
Vergrößerte Hämorrhoiden machen sich bemerkbar, wenn sie nässen, bluten oder jucken. Unbehandelt vergrößern sie sich weiter und stülpen sich beim Stuhlgang, beim Gehen oder auch dauerhaft nach außen. Spätestens dann verursachen sie meist starke Beschwerden.

Richtig reinigen
Sind Hämorrhoiden nur leicht vergrößert, kann schon eine verbesserte Reinigung nach dem Toilettengang mit Wasser und Waschlappen helfen. Wer Feuchtpflegetücher verwendet, sollte darauf achten, dass sie keinen Alkohol, Parfüm oder Farbstoffe enthalten. Das kann die Haut reizen. In der Apotheke gibt es feuchte Tücher mit pflegendem Hamamelis-Extrakt. Diese sind zudem biologisch abbaubar. Gegen Juckreiz, Brennen und Nässen helfen Salben und Zäpfchen, ebenfalls mit Hamamelis oder schmerzstillenden Wirkstoffen.
Hamamelis, auch Zaubernuss genannt, ist ein Strauch, der Gerbstoffe enthält. Sie wirken entzündungshemmende, juckreiz- und blutungsstillend. Auch Zinksalbe hilft bei der Behandlung, da sie die Haut schützt. In Ihrer Apotheke beraten wir Sie gerne zur Dauer und Art der Anwendung bei Hämorrhoiden.
Training beugt vor
Beckenboden-Training stärkt das Gewebe und kann Hämorrhoiden vorbeugen. Vor allem nach einer Schwangerschaft wird es empfohlen. Es wirkt gleichzeitig einer Blasenschwäche und Rückenbeschwerden entgegen. Das Training wird zum Beispiel in Sportvereinen oder in der Volkshochschule angeboten.
Verstopfung vermeiden
Gut gegen Hämorrhoiden ist alles, was die Verdauung in Schwung bringt. So lässt sich die Verdauung unterstützen:
- Ernährung mit mehr Ballaststoffen wie Vollkornprodukten und Müsli,
- Viel trinken, zum Beispiel Wasser und verdünnte Fruchtsaftschorlen,
- Körperliche Bewegung,
- Vermeiden, was die Verstopfung fördert, etwa Schokolade und andere Süßigkeiten.
Verstärkt werden Hämorrhoiden durch langes Sitzen und Pressen auf der Toilette. Auch das lässt sich mit einer guten Verdauung vermeiden.
Sitzbäder lindern
Sitzbäder mit Kamille oder Eichenrinde können die Hämorrhoiden-Behandlung unterstützen. In Ihrer Apotheke empfehlen wir Ihnen gerne entsprechende Präparate.
Wann zum Arzt?
Fangen Hämorrhoiden an zu bluten, sollte man zum Arzt gehen, auch um ernstere Erkrankungen auszuschließen. Der Hausarzt ist der erste Ansprechpartner. Wenn nötig, wird er an einen Proktologen, also einen Facharzt für Erkrankungen des Enddarms, überweisen.
Hämorrhoiden veröden
Reicht die Behandlung mit Salben nicht aus, lassen sich kleinere Hämorrhoiden durch Verödung entfernen. Der Arzt spritzt eine Substanz, die die Hämorrhoiden schrumpfen lässt. Größere Hämorrhoiden werden mit speziellen Gummibändern abgebunden. Beide Methoden sind schmerzfrei. Treten Hämorrhoiden nach außen und verursachen sie starke Beschwerden, ist eine OP erforderlich.
Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e. V. hat Daten von Hämorrhoiden-OPs verschiedener Kliniken ausgewertet und „Kompetenzzentren“ zertifiziert. Die Liste gibt es bei www.dgav.de unter dem Punkt „Chirurgische Koloproktologie“.
Peter Hiebel,
